*Werbung durch Verlinkung*


© Cover: 2018 Wilhelm Heyne Verlag

erschienen im Heyne Verlag
Veröffentlicht am 09. Juli 2018
ca. 384 Seiten
Cosma-Pongs-Reihe, Band 2
erhältlich als Taschenbuch und eBook

Cosma Pongs ist mit Leib und Seele eine Hobby-Krimiautorin. Dank ihrer Spürnase kann sie gemeinsam mit ihrer WG im selben Hotel wie die Düsseldorfer Kriminalpolizei einchecken. Diese wollen einen Profilingworkshop durchführen und Cosma ist sich sicher, etwas wird da gesehen. Das fühlt sie in ihrem kleinen Finger. Ihren Aufenthalt tarnt die Autoren WG mit der Begründung ein Schreibwochenende machen zu wollen. Sehr zum Unmut von Cosmas Tochter Paula. Sie ist nämlich Kriminalhauptkommissarin und Teilnehmerin des angekündigten Workshops. Das ihre Mutter etwas im Schilde führt, sieht ihr Paula an der Nasenspitze an.
Und dann geschieht das Unglaubliche. Einer der Teilnehmer stürzt vom Balkon und stirbt an den Folgen. Für Cosma ist klar – das war Mord. Doch wie soll sie recherchieren, wenn Paula sie ständig daran hindert?

Eins vorweg, ich habe nie einen witzigeren Krimi als diesen gelesen. „Tot im Winkel“ ist der zweite Teil der „Cosma Pongs – ermittelt“ Reihe und kann komplett ohne Vorkenntnisse vom ersten Teil gelesen werden. Den ersten Teil kenne ich leider auch noch nicht. Aber das wird sich definitiv ändern.
Erzählt wurde die Geschichte sowohl in der ich-Form als auch in der dritten Person. Stilecht zur Reihe „Cosma Pongs ermittelt“ erzählte die rüstige Rentnerin selbst wie sie mit ihrer Krimiautoren – WG ermittelte. Denn wer wäre Cosma Pongs, wenn sie das Erzählen des Falles jemand anderen überlassen würde?
Dafür musste Paula ihre Sicht der Dinge vom personalen Erzähler berichten lassen. Die Idee die Geschichte so aufzubauen, fand ich wirklich klasse. Besonders angetan hatten es mir die kurzen Kapitel. So hatte ich stets und ständig die Ausrede „ach, ein Kapitel kann ich ja noch schnell lesen“. Zu Beginn eines jeden Kapitels stand der Name der aktuell ermittelnden Person und ein Kapiteltitel. Dieser wurde dann raffiniert im Kapitel eingearbeitet, sodass ich irgendwann anfing mich schon beim Titel auf die nachfolgenden Zeilen zu freuen.
Die Art der Autorin diesen Krimi zu schreiben hatte mir super gut gefallen. Sie hatte ein feines Gespür für einen locker, leichten und dennoch spannenden Schreibstil, der mit viel Situationskomik ausgestattet war. Dabei wirkte es aber nicht gestellt oder gar lächerlich, sondern trieb mir ein fröhliches Grinsen ins Gesicht. Ein Krimi die gute Laune machte und dann auch noch herrlich viele Bezugspunkte zu alten Krimiklassikern wie Miss Marple hatte. Denn, und das fand ich klasse umgesetzt, Cosma Pongs ist großer Fan der guten alten Lady.
Hier harmonierte jedes Detail und bildet ein tolles Gesamtwerk, dass es eine wahre Freude war dieses Buch zu lesen. Und ein großes Elend für mich, als das Buch zu Ende war. Ich möchte einfach viel mehr von Cosma und ihrer coolen „Ermittlertruppe“ lesen. Denn sie sind alles Unikate. Ihre Eigenschaften wurden exzellent ausgearbeitet und ich konnte mir alle lebhaft vorstellen. Vor allem Eddi mit seinem herrlichen Dialekt hatte mich ganz verzaubert.
Aber auch Paula Pongs war mir sympathisch. Sie ist eine ehrgeizige Ermittlerin, die es nicht leicht mit ihrer übereifrigen Mutter hat. Dabei ist Paula genauso hartnäckig wie Cosma, auch wenn sie den Vergleich nicht besonders gerne hat. Auch ihr Partner Walter ist ein toller Typ. Seine große Leidenschaft ist das Backen und das wurde auch öfter in der Geschichte thematisiert.
Der Hauptschauplatz war ein einsames Hotel, dass von einem Moor umringt war. Hier stürzt der Profiler der Düsseldorfer Kriminalpolizei vom Balkon in den Tod. Und ein Unwetter sorgt dafür, dass sowohl Cosma und ihre WG als auch das Polizeiteam samt Hotelangestellten und Leiche festsitzt. Obwohl sich die gesamte Geschichte fast ausschließlich in den Räumlichkeiten des Hotels abspielte, war mir nicht eine Sekunde langweilig.
Ella Dälken legte viele Fallsticke aus, wie Hänsel seine Krümel und ich habe sie alle begierig aufgesammelt. Wie oft ich in diesem Krimi meine Meinung über den vermeintlichen Täter geändert habe, mag ich gar nicht erzählen. Denn das ist mir noch nie passiert. Und das schlimme? Am Ende lag ich falsch. Obwohl ich den Mörder sogar schon in meinen Überlegungen mit einbezogen hatte. Allerdings mit einem total falschen Motiv. Denn in diesem Krimi ist nichts wie es scheint, jeder hätte ein Motiv, denn der Tote war alles andere als beliebt. Hier gab es jede Menge Hass, Eifersucht, Intrigen und Geheimnisse.
Der Aufbau der Geschichte war logisch sowie chronologisch. Auch fürs Herz war etwas dabei. Die leichte Liebelei zwischen dem Doc und Paula war nicht zu aufdringlich und doch wirklich erfrischend spritzig. Davon könnte ich immer mehr lesen.

Fazit: Diesen Krimi kann ich wirklich jedem empfehlen. Er kommt ohne blutige Details aus, ist ein wahrer Stimmungsaufheller und spannend bis zur letzten Seite.


Vielen Dank an den Ella Dälken für das signierte Rezensionsexemplar und an Netzwerk Agentur Bookmark für die Vermittlung
Meine Rezension ist davon jedoch nicht beeinflusst worden.

Link zum Erwerb des Buches