Wie in anderen Ländern Weihnachten gefeiert wird, finde ich sehr interessant. Daher konnte ich auch nicht widerstehen, als ich das Buch Ein Winter in Schweden – Weihnachten in Småland empfohlen bekommen habe.
In unserer Rezension „Ein Winter in Schweden – Weihnachten in Småland“ von Miriam Schaps wird es durch unsere Leseeindrücke ein bisschen weihnachtlich.
Leseexemplar
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst

© Cover: Illustriert von Uta Polster
erschienen bei Kinderbuchverlag Biber & Butzemann
Veröffentlicht 10. September 2025
Illustriert von Uta Polster
Empfohlenes Lesealter 9–13 Jahre
ca. 128 Seiten
erhältlich als Gebundenes Buch
Klappentext
© Klappentext: Kinderbuchverlag Biber & Butzemann
Das Cover versprüht richtig gute Laune und eine herrliche Winterstimmung. Am liebsten würde ich beim Schneemann bauen mitmachen.
Gleich beim Aufklappen des Buches werden mir die Familien Sander und Johannson zeichnerisch vorgestellt. Die einzelnen Charaktere sind zusätzlich namentlich gekennzeichnet, sodass ich für den späteren Verlauf diese direkt vor Augen habe und auch erkennen kann. Das gefällt mir sehr gut.
Ein Winter in Schweden – Weihnachten in Småland wird in siebzehn angenehm langen Kapiteln erzählt. Das Lesebändchen finde ich klasse, denn so kann ich ganz einfach die Seite markieren, an der ich innerhalb der Geschichte pausieren möchte.
Der Einstieg ist ein wenig herausfordernd, da fast alle Charaktere gleichzeitig eingeführt werden. Da kommt mir besonders die Illustration der Familien zu Beginn zugute.
Relativ schnell habe ich das Gefühl, dass es vor Ein Winter in Schweden – Weihnachten in Småland schon Berührungspunkte der Familien gegeben haben muss. Und tatsächlich sind die Ereignisse von Ein Sommer in Schweden vorausgegangen. Ich kenne dieses Buch leider nicht, daher erschließen sich mir manche Bemerkungen, die ganz klar Bezug zu den Geschehnissen in Ein Sommer in Schweden nehmen, nicht. Anfänglich hat mich das gar nicht gestört, denn der Hauptstrang von Ein Winter in Schweden – Weihnachten in Småland beleuchtet überwiegend schwedische Sitten und Bräuche zur Weihnachtszeit.
So entdecke ich typische weihnachtliche Speisen wie Pepparkakor und Lussekatter, lerne etwas über das Luciafest und den interessanten Julkalender im Fernsehen. Schwedische Sätze und Wörter fließen ganz natürlich in die Geschichte ein und deren Bedeutung ergibt sich meist im Kontext. Auch ist die Weihnachtszeit in Schweden nicht nur durch gemütliche Stunden zu Hause beim Kochen und Spielen geprägt, sondern für die Kinder ebenfalls durch Abenteuer in der weiten Natur.
Im Nebenstrang wird eine kleine Detektivgeschichte erzählt, die sich jedoch scheinbar aus dem ersten Band bis zu diesem Fall spinnt. Ich habe mehrmals das Gefühl, dass mir wichtige Details dazu fehlen, weshalb ich die Ermittlung der Vasa Elche nicht komplett nachvollziehen kann. Das finde ich ein bisschen schade. Daher empfehle ich an dieser Stelle unbedingt vorab Ein Sommer in Schweden zu lesen.
Ein Winter in Schweden – Weihnachten in Småland ist kindgerecht aufgebaut und von einem schönen locker-leichten Erzählstil geprägt. Die Mischung aus Ferienabenteuer, Kinderkrimi und schwedisch-weihnachtlichen Reiseführer gefällt mir sehr gut.
Die Vielzahl an winterlich-farbenfroher und liebevoll umgesetzter Illustrationen von Uta Polster lassen die Erlebnisse von Ole und seinen Freunden visuell werden. Außerdem helfen sie dabei, einige der schwedischen Weihnachtstraditionen besser zu verstehen. Diese werden zwar auch ausführlich von der Autorin beschrieben, aber sie anzusehen, haucht dem Text Leben ein. Uta Polster unterstreicht mit ihren Zeichnungen wundervoll die verschiedenen Atmosphären der Geschichte. Insgesamt wirkt alles sehr heimelig und gemütlich.
Die Kinder sind mir durchweg sympathisch. Die Eltern sind lediglich Nebendarsteller, sodass besonders jüngere Lesende viele Möglichkeiten haben, sich mit den Protagonisten anzufreunden und sich in ihnen wiederzufinden.
Ich begleite die Kinder von der Adventszeit über die Weihnachtstage bis hin ins neue Jahr. So ermöglicht mir Miriam Schaps einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Bräuche in Schweden zu dieser Jahreszeit.
Kurz bevor die Ferienzeit in Småland für Ole und seine Familie endet, wird ebenfalls der kleine Kriminalfall aufgelöst. Diesen finde ich nicht ganz so gut durchdacht, aber ich blicke hier auch mit der Erwachsenenbrille aufs Geschehen.
Am Schluss sind noch ein paar schwedische Wörter und ihre deutsche Bedeutung rund um Weihnachten abgedruckt. Die Idee gefällt mir. Gerade als ich das Buch schließen möchte, entdecke ich, dass auch der hintere innere Buchdeckel illustriert ist. Die Idee mit den fünf Bildern in Polaroid Optik, die vor dem Hintergrund eines zugefrorenen Sees liegen, gefällt mir ausgesprochen gut. So schließt sich auch die Geschichte optisch schön ab.

© Foto: Monique Meier
Kurz gesagt:
Was dich erwartet:
Eine liebevoll illustrierte Reise durch schwedische Weihnachtsbräuche, die durch eine kindgerechte Geschichte der Leserschaft nähergebracht werden.
Lesen:
Wer die Lust auf eine spannende Erzählung über die schwedische Weihnachtskultur in Kombination mit einem kindgerechten Abenteuer hat, den wird das Buch Ein Winter in Schweden – Weihnachten in Småland abholen.
Weglegen:
Wenn ihr einen starken Kinderkrimi erwartet, dann wird das Buch weniger euren Erwartungen gerecht. Schaut vorher gern in die Leseprobe oder beginnt mit dem Band Ein Sommer in Schweden.
Mal ehrlich:
Wie wird eigentlich Weihnachten in Schweden gefeiert? Ein Winter in Schweden – Weihnachten in Småland greift diese Frage kindgerecht auf und geht dieser in Romanform nach. Mir begegnet ein herrlicher Winterzauber mit kleinen liebevollen Details, welche die schwedische Kultur lebendig machen. Besonders die Bräuche rund um Lucia, die typischen Gebäckspezialitäten wie Lussekatter und Pepparkakor sowie der Julkalender im Fernsehen geben mir das Gefühl, mitten in Småland dabei zu sein.
Die Illustrationen von Uta Polster sind unglaublich schön. Sie fangen perfekt die Atmosphäre ein, machen die Traditionen sichtbar und lassen die Abenteuer der Kinder noch lebendiger wirken.
Die Hauptfiguren sind Kinder und da die Erwachsenen angenehm im Hintergrund bleiben, ist Ein Winter in Schweden – Weihnachten in Småland ideal für die jüngeren Lesenden. Mir macht es Freude, die Weihnachtszeit aus ihren Perspektiven zu erleben. Im Nebenstrang gibt es noch einen kleinen Kriminalfall. Dieser kann mich leider nicht überzeugen, was aber vermutlich daran liegt, dass mir Vorwissen aus dem ersten Band fehlt. Immer wieder gibt es Bezüge zu Ein Sommer in Schweden und das stellt mich gelegentlich vor Rätsel. Denn es wird vieles nur angedeutet, aber für mich nicht greifbar und nachvollziehbar erklärt.
Daher ist der Kinderkrimi für mich eher Beiwerk. Ich genieße dafür die kulturellen Eindrücke und die warmherzige Gestaltung.
Juniors Kurzmeinung:
Am Anfang fand ich das Buch sehr langweilig. Auf den ersten Seiten wurde mir nicht klar, worum es genau geht. Außerdem gab es teilweise Wörter oder Sätze auf Schwedisch, die nicht übersetzt wurden.
Zudem waren mir zu viele Personen beteiligt. Es geht um zwei Familien und drei Nachbarn, insgesamt also vierzehn Charaktere. Am Anfang fiel es mir schwer, sie alle auseinanderzuhalten.
Nach und nach gefiel mir die Geschichte jedoch immer besser. Besonders spannend wurde sie durch die Streiche, die den Kindern um Ole und seine Geschwister Lotta und Alfred sowie den Kindern der Gasteltern, Alva und William, gespielt wurden. So wissen sie nicht, wer die Tür des Hasenstalls öffnet oder überall Nägel verstreut. Alfreds Wichtelfreund „Nisse“ gerät in Verdacht, weil sich die Kinder nicht gut um ihn gekümmert haben.
Außerdem sollen Diebe schon einmal versucht haben, eine wertvolle Münze zu stehlen, die sich auf dem Grundstück der Familie Johansson befindet. Wie alles zusammenhängt, lest ihr in diesem Buch.
Die Zeichnungen sind süß und passen gut zur Geschichte. Die weihnachtlichen Bräuche fand ich ebenfalls interessant, doch der spannende Teil hat mir persönlich besser gefallen.
Insgesamt ist es ein gelungenes Buch, das sich sehr gut für Kinder ab zehn Jahren eignet.
Fazit:
Ein Winter in Schweden – Weihnachten in Småland ist ein stimmungsvolles und kindgerechtes Buch, welches Traditionen und Abenteuer miteinander verbindet. Wer die volle Wirkung genießen möchte, sollte unbedingt zuerst Ein Sommer in Schweden lesen.
*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*