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Als ich YŌKAI – GEISTER im Buchladen entdeckt habe, war ich sofort fasziniert. Der seidenüberzogene Einband mit diesem großen Skelett und den Menschen darunter hat mich sofort in seinen Bann gezogen und ich wusste, dieses Werk muss bei mir einziehen.

In meiner Kurzrezension „YŌKAI – GEISTER“ von Philippe Charlier wird es nicht schaurig, versprochen.

Leseexemplar
❧ Dieses Buch habe ich als Freiexemplar von Prestel Verlag erhalten
❧ Vielen Dank an Pia Werner vom Bloggerportal für die Vermittlung
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst


YŌKAI - GEISTER von Philippe Charlier
© Umschlagabbildung: Utagawa Kuniyoshi (1797 – 1861)

Infos zum Buch
erschienen bei Prestel Verlag
Veröffentlicht 26. Februar 2025
Originaltitel Fantômes yokai
Übersetzt von Birgit Lamerz-Beckschäfer
192 Seiten
erhältlich als Hardcover
 

Klappentext

Die tragischsten und gefährlichsten Geister der japanischen Sagenwelt treiben in dieser prachtvollen, seidenüberzogenen Ausgabe mit Schlauchbindung, Farbschnitt und Verschlussbändchen ihr Unwesen.

Yōkai-Geister sind ein wichtiger Aspekt der japanischen Kultur. Furchterregend, verspielt oder schelmisch können sie verschiedene Formen annehmen: So manifestieren sie sich beispielsweise als verzweifelte Gespenster, die einen Platz im Jenseits suchen, oder Gestaltwandler, die die Menschen mit List und Grausamkeit austricksen.

Dieses einzigartige Buch enthält 150 Farbholzschnitte von namhaften Künstlern wie Hokusai, Hiroshige oder Utamaro, die die Essenz der Yōkai-Folklore mit verblüffenden Details und stimmungsvollen Bildern einfangen. Bis heute sind sie Vorbilder für Mangas und Horrorfilme. Profund-unterhaltsam erzählt Autor und Gerichtsmediziner Philippe Charlier in jedem Kapitel des Buches die dramatischen Geschichten der verschiedenen Geistwesen und ordnet sie in den kulturhistorischen Kontext – inklusive der anschaulichen Beschreibung einer Geisterbeschwörung – ein.

Japanfans, Geisterjäger und Anime-Enthusiasten werden sich an dieser schönen Ausgabe, die mit seidenbezogenem Cover, Farbschnitt und Verschlussbändchen ausgestattet ist, erfreuen.

© Klappentext: Prestel Verlag

Optisch ist YŌKAI – GEISTER der totale Hingucker. Ich liebe dieses aufwändig gestalte Buch sehr. Die Qualität ist wirklich besonders und ich habe noch nie ein Buch mit Schlauchbindung gehabt. Dadurch kommen die Bilder, die ursprünglich hauptsächlich japanische Holzschnittkunstwerke sind, richtig gut zur Geltung. Abgerundet wird das Ganze durch den passenden schwarzen Farbschnitt und das schöne Verschlussbändchen.

Inhaltlich ist das Buch durch die Texte von Philippe Charlier recht knapp, dafür aber sehr informativ gehalten. Sie passen auch immer zu den ausgewählten Kunstwerken, welche die Welt der japanischen Geisterwesen eindrucksvoll in Szene setzen.
Zu jedem Bild werden Infos wie Künstler, Entstehungsform- und zeit angegeben, aber auch inhaltlich knapp erklärt.
Philippe Charlier gewährt Einblicke in die Entstehung, die Symbolik und erklärt die Wirkung der Geisterfiguren. Besonders spannend finde ich, wie diese Geschichten auch nach all dieser Zeit die Menschen bewegen und zum Beispiel in der Manga- sowie Animewelt als auch in der Popkultur, wie beispielsweise in Horrorfilmen, Einzug halten.
Die japanische Geisterwelt ist absolut groß und extrem vielfältig, sodass ich nur eine kleine Auswahl kennenlernen kann. Diese reicht jedoch von klassischen Yūrei über dämonische Masken bis zu spukenden Alltagsgegenständen.

Ich bin begeistert von diesem schönen Buch, muss jedoch leider sagen, dass die Texte oft nur an der Oberfläche bleiben. Wer nicht bereits über grundlegende Kenntnisse der japanischen Mythologie und Kultur verfügt, wird hier nicht umfassend abgeholt. Einige Kapitel sind zudem zu grob skizziert, was ich sehr bedauere. Besonders die Schauergeschichten um Kohada Koheiji oder Kasane sind wirklich faszinierend, werden hier jedoch nur knapp umrissen.

Dennoch finde ich, dass YŌKAI – GEISTER eine faszinierende Stimmung entfaltet. Ohne Effekthascherei wird es hier und da etwas gruselig. YŌKAI – GEISTER ist kein Nachschlagewerk oder Märchenbuch im eigentlichen Sinn, sondern viel mehr ein Kulturporträt mit Gänsehautmomenten.


YŌKAI - GEISTER von Philippe Charlier
© Foto: Monique Meier

Fazit:

Ein kunstvoller Blick in die japanische Welt der Yūrei und Yōkai. Empfehlenswert für Liebhaber japanischer Mythologie und Kenner. Neulinge bekommen einen visuell ansprechenden Bildband mit Texten, die neugierig auf mehr machen.

*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*