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Lola Lingus schrieb mich persönlich an und machte mich auf ihr Buch aufmerksam. Sonst wäre die Geschichte um Viola und Kolja vermutlich komplett an mir vorbeigezogen. Da ich Dark Romance sehr gerne ab und an lese, sowie auch Handlungen im Mafiamilieu nicht abgeneigt bin, war ich gespannt auf das Buch.

In meiner Rezension „Violas Versprechen“ von Lola Lingus verrate ich euch, wie mir die Story gefallen hatte und wem ich sie empfehlen würde.

Leseexemplar
❧ Dieses Buch habe ich als Freiexemplar von Lola Lingus erhalten
❧ Meine Meinung ist davon unbeeinflusst

 

Violas Versprechen von Lola Lingus
© Cover: 3kstudio/Shotshop.com

Infos zum Buch
erschienen bei Independently published
Veröffentlicht 03. Juli 2021
Empfohlenes Lesealter: ab 18 Jahre
ca. 197 Seiten
Band 1 der Reihe „Die Wolkow-Bratwa“
erhältlich als eBook
 

Klappentext

Es ist kein Platz für Missverständnisse zwischen uns, zolotaya moya. […] Du entscheidest nicht, was du mir gibst. Ich nehme, was du mir geben kannst und mehr. Und wenn ich alles genommen habe, […] dann fangen wir von vorne an.“

Viola hat schon gestohlen, bevor sie lesen konnte. Kein Wunder also, dass sie mittlerweile eine der erfolgreichsten Autodiebinnen des Landes ist. Eines Tages jedoch macht sie einen entscheidenden Fehler: Sie klaut das Auto des falschen Mannes. Als hochrangiges Mitglied der russischen Mafia kann Kolja den Diebstahl unter keinen Umständen auf sich sitzen lassen. Entschlossen, Rache zu nehmen, entführt er Viola, und ein Tanz zwischen mörderischen Absichten und leidenschaftlicher Besessenheit beginnt.

Viola Kaum etwas kann ich so wenig leiden, wie arrogante Drecksäcke, die sich allem und jedem überlegen fühlen, nur weil sie groß und stark und gutaussehend sind. […] Ein bissiger Kommentar liegt auf meiner Zunge, aber ich presse die Lippen zusammen. Egal, was ich zu diesem Mann sage, ich lasse ihn damit nur näher an mich heran. […] Eine dunkle Spannung vibriert von ihm zu mir und wieder zurück, baut sich mehr und mehr auf, je länger wir uns gegenüberstehen. Sie lässt mein Herz bis in meinen Bauch pochen, verengt mein Sichtfeld und überzieht meinen Körper mit heißkalter Gänsehaut.

Kolja Ansonsten ist es mir egal, ob mich jemand hasserfüllt ansieht, wenn er erst in meinem Kofferraum liegt. Aber aus irgendeinem Grund stört es mich unermesslich, wenn sie es tut. Schnell ziehe ich ihr einen meiner Stoffsäcke über den Kopf. […] Ich knalle die Kofferraumtür zu und atme tief durch, während ich meine schon wieder viel zu enge Hose zurechtrücke. Sie hat von mir gestohlen. […] Aber verdammt, ich will sie!

© Klappentext: Lola Lingus

Von der Autorin habe ich bislang noch kein Werk gelesen und hatte demnach auch kein Gefühl dafür, was mich erwarten würde. Das Cover selbst sprach mich nicht sonderlich an, dafür klang der Klappentext sehr verheißungsvoll. Da es bekanntlich auf den Inhalt ankommt, war ich neugierig auf die Geschichte.

Da es sich hierbei um den Start in die „Wolkow-Bratwa“ Reihe handelte, waren noch keinerlei Vorkenntnisse von Nöten. Es wurde auch relativ schnell deutlich, dass die komplette Story im kriminellen Bereich angesiedelt gewesen ist. Beide Protagonisten waren ein Teil davon, Viola als Autodiebin, Kolja als hochrangiges Mitglied der russischen Mafia. Dementsprechend war der Umgangston rauer und die Atmosphäre brannte vor unterschwelliger Gefahr.

Erzählt wurde die Geschichte aus Sicht von Viola und Kolja im Wechsel zu den betitelten Kapiteln. Eine Gefahr der Verwechslung bestand jedoch nie, da vor jeder neuen Erzählung der Name desjenigen stand, der das Wort bekam. So wusste ich immer, wen ich begleiten durfte. Beide Protagonisten brachten mir die kommenden Ereignisse, Gefühle und Handlungen auf ihre eigene Art näher und so kam ich leicht in die Geschichte hinein.

Viola war mir von Anfang an sympathisch. Sie ist ziemlich clever, weiß genau, was sie will und wie sie es erreichen kann. Gefahren abzuschätzen war für sie immer überlebenswichtig und dank Rückblenden in ihre Vergangenheit konnte ich oft sehr gut ihre Handlungen nachvollziehen. Besonders ihr Mitgefühl für schwächere Menschen machte sie zu einer liebenswerten Persönlichkeit. Ich mochte vor allem an ihr, dass sie sich nie endgültig in die Knie zwingen ließ.

Kolja hingegen war für mich oft eine ziemlich undurchschaubare Person. Er handelte oft überlegter als Viola, die eher impulsiv war. Dafür war er ein extrem harter Brocken und mit ihm war wirklich nicht gut Kirschen essen. Obwohl ich auch bei ihm einen Blick in seine Lebensgeschichte werfen durfte, wurde ich aus ihm nie so richtig schlau. Einen richtigen Draht fand ich nicht zu ihm, was aber auch gar nicht so schlimm gewesen ist. So blieb alles unvorhersehbar und erhöhte seine gefährliche Aura.

Beide Protagonisten waren in ihren Charakteren interessant ausgearbeitet worden und es war spannend zu beobachten, wie sie sich weiterentwickelten. Die Veränderungen waren wenig und kamen langsam, sodass sie trotz der kurzen Zeitspanne, in der die Ereignisse geschahen, glaubwürdig waren.
Insgesamt kam die Geschichte mit einer überschaubaren Anzahl an Nebenfiguren aus, sodass ich hier den Überblick spielend leicht behalten konnten. Zwei davon blieben mir intensiver im Gedächtnis.
Da wäre zum einen Koljas Halbbruder Grisha. Ein Widerling sondergleichen und dadurch extrem gefährlich. Sein ganzes Wesen war unkontrollierbar und er brachte viele bedrohliche Momente in den Handlungsaufbau.
Besonders faszinierte mich einer von Koljas besten Männern, Miron. Ein sehr schweigsamer Geselle und noch schwerer zu durchschauen. Aber gerade das machte ihn besonders interessant und ich bin gespannt, ob ich noch mehr von ihm im zweiten Band lesen werde.

„Violas Versprechen“ war ein Dark Romance Roman, der wirklich alles hatte, was dieses Genre so reizvoll macht. Jede Menge dunkler und sündig heißer Erotik, die bisweilen ziemlich roh und intensiv deutlich beschrieben wurde. Hier war beim Lesen Feingefühl angesagt, denn das, was nach einer Vergewaltigung aussah, war keine. Der Grad war aber extrem schmal und das sollte einem interessierten Leser bewusst sein.
Passend zum Milieu ging es recht gewaltsam zu. Blut spritzte und tropfte reichlich, hier und da brachen Knochen.
Obwohl die erotischen Szenen einen Großteil der Geschichte ausmachten, war ein sinniger Plot erkennbar und die erzeugte gefahrvolle Atmosphäre peitschte zwischen Lebensgefahr und heißer Anziehungskraft hin und her.
Was mich aber am Allermeisten begeistern konnte, war die Tatsache, dass Viola sich immer treu blieb. Auch wenn für den Moment Kolja sie unterwarf, im nächsten Augenblick hatte Viola ein Ass im Ärmel. Ihr nahm ich ihre Lebensgeschichte voll ab und es war total toll, dass mir endlich eine Protagonistin begegnete, die nicht sofort nach dem Ansturm auf ihre Libido von der großen Liebe schwafelte.

Der Schreibstil war angenehm flüssig und von einer guten Dynamik. Viele Szenen waren besonders bildlich beschrieben, sodass ich mir die Schauplätze und Szenarien sehr gut vorstellen konnte.
Einige Detailfragen, die mir beim Lesen in den Sinn kamen, wurden leider nicht aufgeklärt. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass dies im Folgeband passieren könnte.
Das Ende wusste mich zu überzeugen. Hier mochte ich, dass ich die Wahl habe, es mit diesem Teil enden zu lassen oder auch den zweiten Band zu lesen.

Violas Versprechen von Lola Lingus
© Foto: Monique Meier

Kurz gesagt:

Was dich erwartet:

Eine Autodiebin beklaut einen mächtigen Mafiaangehörigen. Dies bringt schwere Konsequenzen mit sich, in denen nicht nur der Tod, sondern auch sexuelle Erfüllung auf die Räuberin wartet.

Lesen:

Wenn ihr Dark Romance mögt, blutige Szenen, sowie sehr intensive Sexszenen aus Dominanz und Unterwerfung liebt.

Weglegen:

Wenn ihr sensibel seid, dunkele Erotikgeschichten und jede Menge brutaler Gewalt nicht leiden könnt.

Mal ehrlich:

Ein bisschen skeptisch stand ich der Geschichte ja gegenüber. Der Klappentext klang verheißungsvoll und doch hatte ich etwas Sorge, dass Viola den „Biss“ im weiteren Verlauf verlieren könnte. Dies ist ja leider öfter in solchen Storys der Fall.
Hier aber war das zum Glück nicht so. Viola, ihres Zeichens eine erfolgreiche Autodiebin, blieb sich und ihren eigenen Regeln stets treu. Ihre Raffinesse war richtig toll und es machte mir großen Spaß, sie zu begleiten. Viola war mir richtig sympathisch, da sie das Herz am rechten Fleck trug.
Kolja hingegen fand ich aufgrund seines überlegten Handels sehr interessant, aber zu ihm konnte ich nicht so eine intensive Nähe aufbauen.
Innerhalb der Story herrschte eine Atmosphäre aus Lust, Gewalt, Lebensgefahr und einem gefährlichen Touch Besessenheit. Für zarte Gemüter ist „Violas Versprechen“ definitiv nichts, denn hier spritzten allerhand Körperflüssigkeiten in detaillierter Beschreibung durch die Gegend.
Der Schreibstil war flüssig und die Handlungen wurden rasant vorangetrieben. Obwohl sich alles innerhalb eines sehr kurzen Zeitraumes abspielte Agierten die Figuren logisch und konsequent. Durch allerlei undurchsichtige Charaktere gab es ständig überraschende Wendungen und am meisten konnte mich Viola beeindrucken. Sie war emotional ständig auf der Flucht und damit immer für eine Verblüffung gut.

Fazit:

Eine gefährlich heiße Dark Romance Story, die wirklich nur etwas für Liebhaber dieses Genres ist. Herzchen und Blümchen sucht ihr hier vergeblich. Mir hat das gefallen und konnte mich überzeugen.

*Das Buch ist überall nur bei Amazon erhältlich*

Lesetipp:

Lust auf eine kurze, aber verdammt scharfe Dark-Romantic-Story, fast ohne Gewalt?
Dann empfehle ich euch:
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