Als ich den Klappentext zu diesem Kinderbuch gelesen hatte, wollte ich unbedingt diese Geschichte entdecken. Denn wer übt bitteschön Kritik am Weihnachtsmann und warum? Und wie wird dieser wohl damit umgehen?

In unserer Rezension zum Buch
“Ach, du dicker Weihnachtsmann” von Ursel Scheffler verraten wir euch, ob wir Antworten auf unsere Fragen bekamen und wie es uns gefallen hatte.

Leseexemplar
❧ Dieses Buch haben wir als Freiexemplar von Ullmann Medien erhalten
❧ Vielen Dank an Literaturtest für die Vermittlung
❧ Unsere Meinung ist davon unbeeinflusst

 

Ach, du dicker Weihnachtsmann von Ursel Scheffler
© Cover: Beate Lennartz

Infos zum Buch
erschienen bei Ullmann Medien
Veröffentlicht 7. September 2020
Farbige Illustrationen von Jutta Timm
Empfohlenes Lesealter: 4 – 6 Jahre
ca. 32 Seiten
erhältlich als gebundenes Buch
 

Klappentext

Wie jedes Jahr hat sich der Weihnachtsmann große Mühe gegeben, es allen recht zu machen. Aber was muss er da in der Zeitung lesen? Man ist unzufrieden mit seiner Arbeit. Er soll moderner werden! Ob das wohl gut geht?

© Klappentext: Ullmann Medien

Zu Beginn der Geschichte trafen wir auf einen müden und kaputten Weihnachtsmann. Endlich hatte er alle Geschenke ausgeliefert und freute sich auf seinen wohlverdienten Urlaub. Mit viel Witz und Charme, so wie einer großen Portion Übertreibung schickte Ursel Scheffler den guten Mann in seine verdiente Erholung. Diese kam erst einmal mit einem langen Schlaf daher und anschließend mit einem ausgiebigen Frühstück. Das sorgte gleich für Erheiterung und großes Erstaunen bei uns. Denn der Weihnachtsmann kann ganz schön viel essen.
Doch dann, oh Schreck, wurde der Weihnachtsmann in der Zeitung kritisiert. Das entsetzte nicht nur den Weihnachtsmann, sondern auch uns. Es sorgte sofort für reichlich Gesprächsbedarf.

Mir persönlich gefiel gut, wie der Weihnachtsmann mit dieser Kritik umgegangen ist. Er selbst hatte daraus eine Konsequenz für sich gezogen. Mit viel Engagement und Enthusiasmus stellte er sich den Beanstandungen und krempelte dabei sein Leben um.
Fasziniert beobachteten wir den Weihnachtsmann bei seiner Verwandlung. Aber auch welche Konsequenzen daraus entstanden und wie das Umfeld darauf letztendlich reagierte.
Kindgerecht wurde hier ein ganz besonderes Thema aufgegriffen und verarbeitet. Nämlich, dass Kritik sehr wohl angenommen werden und mitunter auch sinnvoll sein kann. Jedoch sollten wir dabei nie uns selbst aus den Augen verlieren. Nicht jede Bemängelung unserer Selbst ist auch richtig und gut. Hier selbst ein Mittelmaß zu finden ist natürlich sehr schwierig. Mir gefiel die Umsetzung sehr gut, auch welches Fazit der Weihnachtsmann für sich selber daraus zog. Es war nachvollziehbar dargestellt und auch für die Kinder logisch erklärt worden.

Aber es ging hier auch um aktuelle Werte wie Gesundheit und der Umgang mit dem Einfluss weihnachtlicher Geschenke und dessen Brauchbarkeit. So ist dies nicht nur eine reine Weihnachtsgeschichte, sondern eine sehr zeitlose Erzählung.

Viel wichtiger war für mich jedoch, dass diese Geschichte so viel Leichtigkeit ausstrahlte. Die Themen wurden behutsam aufgegriffen und mit Spaß vermittelt. Unser Lesejunior hatte viel Freude an dem Buch und erfasste erst nach längerem Nachdenken den Kern der Geschichte. Was ich persönlich definitiv gutheiße, denn eine Kindergeschichte sollte in erster Linie unterhalten und seine Moral erst später preisgeben.

Der Schreibstil von Ursel Scheffler war leicht verständlich und auf den Punkt gebracht. Sie trieb die Geschichte knackig voran, ohne sie mit zu viel Details aufzublähen. So blieb die Lesefreude erhalten und die Neugier auf die kommenden Handlungen wuchs stetig.
Abgerundet wurde diese schöne Geschichte durch die Zeichnungen von Jutta Timm.
Mit viel Liebe fürs Detail griff sie die zuvor geschilderten Ereignisse bildlich auf. Dabei ergänzte sie diese aber auch mit eigenen Kreationen, sodass die Bilder die Erzählungen erweiterten und dafür sorgten, dass wir eine Menge zusätzlich sehen konnten.
Der Zeichenstil gefiel mir sehr gut, denn er war sehr weich und vermittelte auch die Emotionen gekonnt.
Teilweise gab es ganze Seiten, die illustriert worden sind, manchmal aber auch nur kleine Ausschnitte. Jede Seite war aber bebildert, und genau das kam super an. So war das Verhältnis zwischen Text und Zeichnungen sehr ausgewogen. Diese Geschichte können daher nicht nur Leseanfänger, sondern auch die jüngeren Kinder entdecken.
Ein Buch also, welches sich prima zum Vorlesen, aber auch zum Selberlesen eignet.

Ach, du dicker Weihnachtsmann von Ursel Scheffler
© Foto: Monique Meier

Kurz gesagt:

Was dich erwartet:

Der Weihnachtsmann sei unmodern und tut den Kindern mit seinen Geschenken keinen Gefallen, ätzen Kritiker. Mit Mut und Herz stellt sich der Weihnachtsmann diesen Beanstandungen.

Lesen:

Ihr habt Lust, mal eine ganz andere Weihnachtsgeschichte zu lesen? Dann bietet euch dieses Buch eine wirklich schöne Geschichte, in der es nicht nur weihnachtet.

Weglegen:

Wenn ihr eine reine Weihnachtsgeschichte lesen möchtet, dann ist dieses Kinderbuch nicht die erste Wahl. Auch wenn der Weihnachtsmann die Hauptfigur ist, spielen manche Handlungen mitten im Jahr.

Mal ehrlich:

Auf das Buch war ich supergespannt und ich muss sagen, dass mich die Umsetzung sehr begeistert hatte. Der Weihnachtsmann war zurecht von der an ihm geübten Kritik schwer erschüttert und dies wurde vor allem auch durch die Zeichnungen schön transportiert.
Seine Reaktion darauf war toll und zeigte den Kindern auf angenehm ruhige Art, wie wir mit der Meinung und Beanstandung anderen Menschen umgehen können.
Außerdem fand ich es toll, wie geschickt das Thema um moderne weihnachtliche Werte, aber auch Gesundheit im Allgemeinen aufgegriffen worden ist und diese Geschichte zu etwas Zeitlosem machte.
Der leicht verständliche Schreibstil war präzise und mit auf den Punkt gebrachten Beschreibungen versehen. So war diese Geschichte perfekt auf die kleinen Leser ausgerichtet.
Mit viel Witz und manchmal auch mit einem Augenzwinkern geschrieben, wurde dieses Buch noch besonders schön von Jutta Timm bebildert.
Da jede Seite liebevoll illustriert gewesen war, können wir das Buch bedenkenlos auch zum Vorlesen empfehlen. Auf den Zeichnungen gab es nämlich auch unheimlich viel zu entdecken, was nicht in der Geschichte beschrieben wurde.

Fazit:

Auch wenn der Weihnachtsmann die Hauptrolle innehatte, war dies keine ausschließliche Weihnachtsgeschichte. Hier ging es um so viel mehr und genau das macht dieses Buch zu etwas Besonderem und zu einer Geschichte, die unserer Meinung nach das ganze Jahr gelesen werden kann.

Juniors (9 Jahre) Lesermeinung:
Juniors Meinung ok

Wie hat dir das Buch gefallen?

Sehr gut, weil es hier um den Weihnachtsmann ging.

Was hat dir am besten gefallen?

Besonders gut gefallen hatte mir, dass der Weihnachtsmann so viele Tage hintereinander schlafen kann.

Was hat dir gar nicht gefallen?

Als die Menschen gesagt haben, dass der Weihnachtsmann zu fett ist. Das fand ich gar nicht höflich.

Wie gefielen dir die Zeichnungen?

Die Zeichnungen gefielen mir gut, weil sie zum Geschriebenen gut gepasst haben. Den Hund vom Weihnachtsmann fand ich am niedlichsten.

War der Text gut zu verstehen und zu lesen?

Ich konnte den Text super gut lesen und auch verstehen. Besonders gut fand ich die Schriftgröße. Sie war total angenehm.

Würdest du das Buch weiterempfehlen?

Auf jeden Fall würde ich es weiterempfehlen, weil ich die Geschichte vom gesünderen Weihnachtsmann spannend fand und andere Kinder sie auch lesen sollen.

*Das Buch ist überall im Handel erhältlich*

Lesetipp:

Lust auf eine schöne Gute-Nacht-Vorlesegeschichte? Dann empfehlen wir euch:
Das kleine Nickerchen von Katja Reider